Monday, August 11, 2008

oh henrik where art thou?

vibskov

Ungeschlagenes Highligh der Copenhagen Fashionweek - jedenfalls an meinen Maßstäben gemessen - war die Show des inoffiziellen dänischen Nationalhelden (zumindest im Bereich Mode) Henrik Vibskov. Ich hatte ja schon einiges gehört, aber schon bevor wir überhaupt am Ort des Geschehens eintrafen, war da eine Schlange von gutgekleideten und -gelaunten (!) Menschen, die geradewegs auf ein großes Tor mit einem Schild "PUBLIC" zuführte. "Thank god" bei "PRESS" sah das ganze weitaus chaotischer, aber mengenmäßig deutlich überschaubarer aus. Nach etwa 15 Minuten gemütlichem Pressekuscheln, einigen zerdrückten Bierflaschen und neuen Freunden, waren wir drinnen in der Halle, die auf den ersten Blick mehr an Kunst- als an Modeort erinnerte. Der Anspruch Herrn Vibskovs war mal wieder mehr als deutlich!
Am Kopf der Halle hing ein ozeanfarbenes, höhelnartiges, Nylonungetüm, flankiert von zwei muschelartigen Gebilden und einer vulvaähnlichen Öffnung, die den Laufsteg gleich einer langen Zunge in den Hallenraum hineinragen ließ. Links und rechts der blaßblauben Zunge waren je drei Reihen mit gemütlichen Bierbänken aufgestellt, deren Sitzflächen je nach Losfarben blau oder pink an die Pressemenschen verteilt wurden.
Und dann - warten. Euphorische Fans mussten in ihren Schranken verwiesen werden, aufgescheuchte Pressedamen noch irgendwo dazwischen auf die Bank gequetscht werden, Schlauberger, die sich in die very first row auf den Boden setzen wollten, vertrieben werden, all das, was eben so passiert, bevor eine Show beginnen kann. Mit einer Verspätung von gefühlten zwei Stunden ging es dann los...



...das Event, das gleichzeitig Konzert und Party war. Wild gekleidete Anhänger hatten allerlei Blasinstrument dabei und tröteten wie im Stadium den schreitenden Models entgegen: Spektaktel! Ich hatte ja schon einiges gehört...

vibskov

Und dann Herr Vibskov himself in Clockwork Orange Gewand live und in Farbe am E-Schlagzeug: Die Party war perfekt! Ein Engel hatte mir tags zuvor geflüstert, dass sein Herz ihn nach London gezogen hätte und weil er, als er dort war, plötzlich nicht mehr wusste, was er tun sollte, begann Mode zu studieren. Was für ein Märchen, in das ich kurzzeitig am Samstag eintauchen durfte. Ein Märchen bestehend aus einem skulpturenartigen Gebilde, das die Models förmlich gebar und Henrik Vibskov wie Botticelli's Venus aus der Muschel steigen ließ. Herrlich!
Mehr Erhellendes findet sich hier.

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credit: copenhagenfashionweek.com

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